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Telekardiologie: Leben retten und verbessern durch Telemonitoring bei Herzinsuffizienz 

In Deutschland erhalten pro Jahr mehr als 100.000 Patienten einen Herzschrittmacher, einen implantierbaren Cardioverter-Defibrillator (ICD) oder ein Herzinsuffizienz-Therapiesystem für die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT). Betroffenen wird in der Kardiologie durch dieses Behandlungsverfahren geholfen, dass ihr Herz kräftig und im Takt schlägt. Mindestens zweimal jährlich müssen sich Patienten mit Herzinsuffizienz nach dem Eingriff einer Kontrolluntersuchung unterziehen, da sich Komplikationen einstellen können. Wünschenswert wäre jedoch eine fortlaufende Kontrolle und Dokumentation der Werte: logistisch und finanziell eine kaum durchführbare Aufgabe – zumindest unter den Voraussetzungen der analogen Medizin.

Die Telekardiologie ermöglicht genau jene fortlaufende Überwachung der Herz-Aktivität und anderer Werte durch Telemonitoring. Hochinnovativ und patientenfreundlich gewährleistet die Telekardiologie eine durchgängige ärztliche Betreuung und Nachsorge von Herzschrittmacher-, Herzmonitor-, ICD- und CRT-Trägern. Sie erleichtert den Alltag vieler Patienten der Kardiologie, die auf lange Fahrten zu und langes Warten bei Nachsorgeuntersuchungen teils verzichten können, und gibt ihnen gleichzeitig ein extrem hohes Maß an Sicherheit. Zudem minimiert das Telemonitoring die Kosten der medizinischen Betreuung. Telekardiologie rettet durch die Möglichkeit der lückenlosen Überwachung Leben: Medizin-Innovation at it’s best!

Wie funktioniert das Telemonitoring-System bei Herzinsuffizienz?

Es gibt verschiedene Telemonitoring-Systeme, die per automatischer Sicherheitsfunktion dafür sorgen, dass Komplikationen wie technische Funktionsstörungen des Implantats oder Herz-Rhythmus-Veränderungen, dem behandelnden Arzt oder der Klinik umgehend und automatisiert mitgeteilt werden.  Darüber hinaus können im Rahmen einer umfassenden medizinischen Kontrolle weitere wichtige Daten erfasst werden, wie etwa Blutdruck und Gewicht, die von extern gekoppelten Blutdruckmessgeräten und Waagen automatisch an den Arzt oder die Klinik übermittelt werden. Grundsätzlich lassen sich zwei Übermittlungswege der Telekardiologie unterscheiden: über Mobilfunknetz oder über Festnetz.

Home Monitoring via Festnetz

Die Datenabfrage über Festnetz erfolgt an der Telefonanlage entweder drahtlos oder durch eine kleine Box, die der Patient zur Übertragung auf seinen Brustkorb legt. Über die Telefonleitung werden die EKG-Daten an eine gesicherte Web-Adresse geschickt. Der behandelnde Arzt hat über diese Website direkten Zugriff. So können die Herzdaten auch über große Entfernung überwacht und beurteilt werden. Die Ferndiagnose bietet zum einem extrem hohe Sicherheit aber auch den Komfort für den Patienten, die Untersuchung vor Ort erst durchzuführen, wenn sie notwendig ist.

Medizinische Überwachung via Mobilfunk

Bei einigen Systemen sendet eine im Implantat eingebaute Antenne die kardiovaskulären Daten sowie technische Parameter an ein Empfängergerät. Die Daten werden über dieses automatisch über das Mobilfunknetz an ein zentrales Telemonitoring-Zentrum geschickt. Das Zentrum bereitet die Daten auf und stellt sie dem behandelten Arzt per Internet zur Verfügung.

Digitale Versorgungsmanagement-Plattform inCareNet HF

Eine solche digitale Versorgungsmanagement-Plattform für die Telekardiologie bieten BIOTRONIK und GETEMED an. Die Plattform inCareNet HF ist speziell für das Telemonitoring von Patienten mit Herzinsuffizienz konzipiert und ermöglicht es dem Behandelnden, sowohl Telemonitoring-Daten von externen Sensoren als auch von kardialen Implantaten übersichtlich im Blick zu behalten und zu analysieren.

Telekardiologie ist zukunftsweisend und rettet Leben

Telekardiologie ist für viele Patienten der Kardiologie ein Lebensretter. Das belegen Zahlen und Studien: „Der klinische Nutzen des Telemonitorings bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist insbesondere durch die IN-TIME-Studie bestätigt. Sie hat gezeigt, dass durch den Einsatz von Home Monitoring die Mortalität von Herzinsuffizienzpatienten um mehr als 60 Prozent reduziert werden kann“, erklärt Roberto Belke, Geschäftsführer Vertrieb Deutschland bei BIOTRONIK.

Zum 01. Januar 2022 wurden die Leistungen des Telemonitorings für Patienten mit Herzinsuffizienz in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) aufgenommen. Die Details hat der Gemeinsame Bundesausschuss im Dezember 2020 in der Richtlinie “Methoden vertragsärztliche Versorgung” definiert. Telekardiologie ist eine innovative und zukunftsweisende medizin-technologische Entwicklung. Sie wird in der Zukunft vielen Patienten das Leben erleichtern und verlängern und dabei im Alltag für Betroffenen kaum spür- und merkbar.

Sinuskurven der Herzaktivität - Symbolbild Telekardiologie

Die Vorteile der Telekardiologie im Überblick:

  • Kann die Mortalität von Herzinsuffizienzpatienten um mehr als 60 Prozent reduzieren
  • Hoher Zugewinn an Sicherheit durch Früherkennung von Rhythmusstörungen am Herz
  • Dynamische Therapieoptimierung und individuelle Behandlung
  • Reduzierung von Aufenthalten im Krankenhaus durch frühzeitige Behandlung
  • Bessere und einfachere Versorgung von Patienten aus strukturschwachen Gegenden
  • Zeit- und Kostenersparnis durch Streichung nicht nötiger Untersuchungen in der Praxis oder Klinik

Telemonitoring und Digitalisierung im Gesundheitswesen

Telemonitoring spielt auch in weiteren medizinischen Bereichen eine zukunftsweisende Rolle. Mögliche Einsatzgebiete bei chronisch Kranken sind zum Beispiel die Behandlung von Bluthochdruck, Asthma, Typ-1-Diabetes oder Typ-2-Diabetes. Durch die Kontrolle von Werten wie Gewicht, Blutdruck oder Puls, kann medizinisch kontrolliert und rechtzeitig gehandelt werden. Telemonitoring erleichtert etwa die Anpassung der Therapie mit Medikamenten an den individuellen und momentanen Gesundheitszustand. Und es folgt dem dringend nötigen Bedarf an zunehmender Digitalisierung in der behandelnden Medizin. Daten aus dem Telemonitoring können in die elektronische Patientenakte übernommen werden – ein durch und durch zukunftsfähiges Konzept.

Generell wird es in Zukunft immer wichtiger für Arztpraxen werden, digital aufgestellt und auch erreichbar zu sein. So schätzen viele Patienten die unkomplizierte Online-Terminvereinbarung beim Arzt oder Online-Sprechstunden. Rüsten Sie in Ihrer Praxis mit entsprechender Telemedizin-Software auf! Doc Cirrus bietet Ihnen mit inSuite eine wegweisende, umfangreiche und flexibel anpassbare Praxissoftware. Von Anamnese bis Nachsorge sichern Sie sich, Ihrem Team und Ihren Patienten mit inSuite ein Höchstmaß an Bedien- und Servicequalität und machen den richtigen Schritt in Richtung Zukunft! Gerne beraten wir Sie individuell zu unseren Software-Lösungen.

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